Mein Blog

Meine Stadt, mein Bezirk, mein Viertel, meine Gegend, meine Straße, mein Zuhause, mein Blog,
meine Gedanken, mein Herz, mein Leben, meine Welt reicht mehr als nur bis zum 16. Stock

Darum habe ich hier einen kleinen Blog zu meiner Südamerika-Reise erstellt. Alle die auch über den Rand ihres Blocks herausschauen wollen, können mich hier in den nächsten Monaten begleiten.
Es wird ab und zu kurze Berichte und Fotos von mir geben. Und anhand der Karte kann man erkennen, wo ich mich gerade befinde, bzw. hin will.

Samstag, 22. Januar 2011

Cabo Froward, Streik, Laguna Parillar

Hola,

nachdem ich mich jetzt laenger nicht gemeldet habe, habe ich heute mal wieder die muse gefunden, en bisschen in meinem blog zuschreiben.
also als erstes zu den "unruhen" hier. die regierung wollte die subventionen fuer gas streichen, was einen preisanstieg von 16,8% bedeutet haette. da hier fast alles mit gas  funktioniert (kochen, heizen, oeffentlicher verkehr...) waere es ne krasse belastung fuer die leute gewesen. v.a. sind die hier wirklich nicht reich. ausserdem kommt der groesste teil des gases fuer chile von hier. verstaendlicher weise wollten sich die leute das nicht gefallen lassen und habe die stadt blockiert (man konnte nur noch zu fuss, oder fahrrad raus, ok en paar einheimischen wuerde der durchlass auch gewaehrt). ausserdem waren am anfang die supermaerkte geschlossen, und spaeter nur ein paar stunden auf. des weiteren fanden jeden tag demonstrationen stadt und die leute sind den ganzen tag hupend mit dem auto durch die stadt gefahren. z.t. gabs glaub ich auch ein paar ausschreitungen, aber von denen hab ich hier ganz nichts mitbekommen. hab den "aufstand" als sehr friedlich empfunden und die leute haben sich gefreut, wenn man bei ner demo mitgelaufen ist, auch ne schwarze fahne (meistens schwarze muellsacke) geschwenkt hat oder sie in irgend ner anderen weise unterstuezt hat. es gab aber auch ein paar touristen, die sich ziemlich gestoert gefuehlt haben, weil sie die stadt nicht verlassen konnten, oder zum fughafen (25km) laufen mussten. ist fuer mich schon auch verstaendlich, v.a. wenn man wenig zeit hat und dann in ner stadt eingespertt ist, aber mich hat das ganze nicht gestoert. und letztendlich und das ist das wichtigste, haben die magellanos gewonnen. nachdem der (ich glaub) wirtschaftsminister aufgetaucht ist und man sich geeinigt hat, dass der preis fuer den durchschnittlichen gasverbrauch nicht erhoeht wird, wuerde ein paar stunden in der stadt gefeiert, aber schon am naechsten tag, war alles wieder wie immer.
Hier ein bild von den hupenden autos. war von der stimmung her en bisschen wie nach nem deutschland-spiel.
So jetzt zu meiner letzten Wanderung. War wirklich schoen, v.a. konnte man sein Zelt dort aufschlagen wo man wollte, hab vielleicht 10 leute getroffen und der weg war z.T. echt anspruchsvoll. Darum war ich auch wirklich froh fuer den lezen Teil drei Chilenen kenengelernt zu haben. Man musste halt manchmal an rutschigen Felsen entlang klettern und da wars schon gut gegnseitig auf sich aufzupassen. doch die ganze anstregung (und kleine Schurfwunden, mich hats doch ein paar mal gelegt) haben sich gelohnt, da das kreuz und die gewissheit, an der suedlichsten stelle, des kontinents zu stehen, beeindruckend waren. ausserdem war ich total froh, dass meine kamera funktioniert hat. hab naemlich am ersten tag der wanderung mein zelt geschickter weise an ner stelle aufgebaut, an der ich nachts um 4 von der flut geweckt wurde. mein zelt und meinen ganzen sachen waren von ca.20cm hohem meerwasser umgeben. das gute war nur, dass mein schlafsack noch relativ trocken war und ich an ner anderen stelle weiter pennen konnte. ausserdem hatte mich die flut puenktlich zum sonnenaufgang geweckt und es hatte den ganzen vormittag sonennschein, so dass ich alle meinen sachen trocknen konnte bevors weiterging. die einzige sache bei der ich mir nicht sicher war, war meine kamera. ich wollte sie erst en paar tagen trocknen lassen (die ist naemlich auch im zelt rumgeschwommen), bevor ich sie wieder ausprobieren wollte. und als ich dann am kreuz angekommen, tara, hat sie auch wieder einwandfrei funktioniert. juhu.


das cruz de los mares: "erigida en este imponente peñon. extremo austral del continente americano. se alza majestuosa la "cruz de los mares". Simbolo perpetuo de la fe en cristo. señor de todo lo creado" Cabo Froward 24.3.2007

Blick auf den Estrecho de Magellanes. Gab en paar kleine Inseln in den viellen Buchten, duch die ich gelaufen bin.

Das sind die vier chilenen die ich kennengelernt habe. Falls ihr euch wundert, warum ich virher nur von drein geschrieben habe. Der grosste ganz links, hat beim letzten stueck abgeklemmt und ist im zelt geblieben.

der letzte abend, war der schoenste, da die tage davor immer mit regen, z.T. mit schnee zu ende gegangen sind. an diesem tag war's aber wirklich schoen, so dass ich sogar kurz in den Magellan-Kanal gesprugen bin. Ist aber trotzdem eher bedingt zum baden geeignet.

Was Wind so alles anstellen kann.

 Jetzt kommen noch ein paar bilder von meinem ausflug zur laguna parillar. ist ein kleinre naturpark so 50km von punta arenas entfernt. da die ganze stadt ja blockiert war, hab ich mir das fahrrad vom hostel ausgeliehen und bin dort hingefahren. eigentlich wollte ich morgens hin, ein ppaar stunden angelen (hab mir inzwischen ne angel gekauft) und dann wieder zurueck. doch eduardo der chef des hostels (ein wirklich super, netter typ) hat mir eher dazu geraten dort zu pennen. das war auch ne gute idee, da 50 km bei starkem gegenwind wirklich ziemlich anstregen sind. um die lezten 20 km gings noch den berg hoch, so dass ich doch ziemlich fertig ankam. das gute war aber, das keine der ranger da war und ich weder eintritt noch fuer die nacht zahlen musste. fisch habe ich leider keinen gefangen (der see ging ziemlich flach rein, so dass ich mit meiner kleinen angeln nur im flachen gewaessern angeln konnte), doch wars ein netter ausflug.
ausserdem hab ich nen sehr netter empanadero auf dem weg kennengelernt. wollte mir eigentlich nur ein paar empanadas fuer die tour kaufen. doch war dann 2 stunden bei ihm in der kueche und habens uns unterhalten (ok er hat viel erzaehlt und ich hab versucht so viel wie moeglich zu verstehen), war aber trotzdem wirklich sehr nett. die leute hier sind sowieso unglaublich gastfreundlich, grosszuegig und absolut ehrlich. darum fuehle ich mich auch super wohl hier. konsequenz der ganzen empanda-aktion war, dass ich zwei tage spaeter zu meinem ersten assado (grillabend) eingeladen wurde. ist als vegetarier zwar nicht das kulinarisch interessanteste, das es fast nur fleisch gibt. doch gehoeren assados hier zu kultur und ich habe es als ehre empfunden dabei sein zu duerfen, hab mich halt mehr auf die fluessige nahrung konzentriert, die ist hier naemlich fast noch wichiger als das taeglich fleisch.

der weg zur lagune. die hat sich in den bergen im hintergrund versteckt.
laguna parillar an einem windstillen, sonnigen morgen


Jorge, macht wirklich super leckere empanadas fritas. Hier haelt er ausserdem ne muschel in der hand. die sind hier wirklich rissig.
So jetzt noch was ganz anderes. Habe diesen schoenen Masten hier in der Stadt entdeckt. Und obwohl 13.644 km (der Mast ist ca 1 km vom Hostel enfernt) zwischen mir und meiner Boruusi liegen, fieber ich trotzdem mit. Heut ist es ja leider nicht ganz so gut gelaufen wie letzte woche, doch sieht ja immer noch sehr,sehr gut aus. Darum: "auf gehts dortmund, kaempfen und siegen, weil wir doch so lieben gewinnst du die meisterschaft fuer uns."
So das wars erstmal wieder. Werde morgen, evtl auch erst uebermorgen (fuehl mich hier halt echt wohl) nach Ushuaia aufbrechen.

Ciao gregor

2 Kommentare:

Alfons hat gesagt…

In Deutschland wurde in den Medien nichts über den Streik berichtet - aber die Schlagzeilen und Berichte, die man im Internet lesen konnte, ließen nicht vermuten, dass alles so friedlich verlaufen ist.
Du hast sicher eine wichtige und wertvolle Erfahrung gemacht - manche Unternehmungen lassen sich eben nur dann erfolgreich abschließen, wenn man zuverlässige Begleiter hat, vor allem dann, wenn schwierige Passagen vor einem liegen - vieles lässt sich eben doch nicht allein machen. Man braucht Partner, die aufpassen, motivieren oder manchmal nur zuhören. Der Mensch ist ein soziales Wesen; diese Erfahrung wird auch im "Robinson Crusoe" vermittelt.
Ich wünsche dir, dass immer jemand da ist, wenn es daruf ankommt.
Dein Vater

Verena hat gesagt…

...ich werde tanzen und zwar mit einer großartigen partnerin, die mir beigebracht hat für andere einzustehen, dass es wichtig ist, dass man an sich glaubt! Mrs. francis hausmann